Rumpfen
Heute
Rumpfen liegt in einer Mulde des Steinbächleins auf 410 – 430 m Höhe, in einer zu Steinbach hin offenen Rodungsinsel. Rumpfen ist eine kleine Gemarkung mit ca. 608 ha. Rumpfen ist das am ursprünglichsten erhaltene Dorf der Gemeinde und auch heute noch am stärksten von der Landwirtschaft geprägt. Kindergarten, Schule, Ärzte und Geschäfte befinden sich im Hauptort Mudau in ca. 3 km Entfernung. Im kulturhistorischen Bereich ist das Auftreten der vier Steinkreuze, die alle den alten Kirchenweg markieren, sowie das sehr kleine Schul- und Rathaus und der architektonisch besonders gut gestaltete alte Hochbehälter an der Straße nach Unterneudorf, erwähnenswert.
Historisches
Wie bei den anderen Ortschaften betreten wir gesicherten Boden, als das Kloster Amorbach, Mitte des 11. Jahrhunderts den Urwald Odenwald erwarb und den Klosterfronhof Mudau als Mittelpunktsiedlung anlegte. Rumpfen und Steinbach waren wahrscheinlich schon vorher existent. Man vermutet, dass Rumpfen wahrscheinlich im 11. Jahrhundert oder evtl. noch früher, zusammen mit Steinbach und dem dortigen Klosterfronhof, mit etwa 4 – 5 Hufen von Bödigheim her angelegt wurde. Die Klosterbrüder konnten in der Folgezeit ihren umfangreichen Besitz nicht selbständig verwalten. So wurden die Herren von Dürn Schutzvögte des Klosters und „entfremdeten“ dem Kloster Rechte und Besitz. 1271 verkauften die Herren von Dürn ihren Verwaltungssitz – Burg Wildenberg – mit Schloßau, Mudau, Donebach, Mörschenhardt, Preunschen, Kirchzell und dem unbekannten „Diz“ an das Erzstift Mainz.
Was damals mit Rumpfen passierte wissen wir nicht. Im Jahre 1318 erwarb das Erzstift Mainz auch die Obere Cent Mudau und wurde damit Landesherr, so auch in Rumpfen. Im Jahr 1513, also kurz vor dem Bauernkrieg, gab es mit der Huldigung für den Abt Schwierigkeiten. Erst auf Befehl der mainzischen Beamten erklärten sich die Mudauer Ortschaften dazu bereit. Die zum „Wildenberger Hof“ Fronpflichtigen wurden vom Abt als die Haupttäter bei der Zerstörung von Wildenberg im Bauernkrieg genannt. Eine Beteiligung ist damit aber nicht belegt. Der 30-jährige Krieg spielte unserem Raum stark mit. Im Jahr 1803 kam dann der Übergang an das Fürstentum Leiningen, 1806 an das Großherzogtum Baden. Die Feudalrechte von Leiningen blieben weiter bestehen, so dass man unter einer Doppelherrschaft lebte. Bereits zum 1.1.1936 wurde Rumpfen nach Steinbach eingemeindet, 1945 wurde es wieder selbständig. Im Jahr 1973 entschloss sich Rumpfen zum Anschluss an die Gemeinde Mudau. Zum 1.1.1975 wurde die heutige Gemeinde gebildet.
Wappenbeschreibung
Die Gemeinde Rumpfen führte schon im 19. Jahrhundert in ihren Siegeln einen Laubbaum im Wappenschild. Eine Erklärung für das bei Landgemeinden im letzten Jahrhundert nicht seltene Siegelmotiv liegt nicht vor.
Entwicklung der Bevölkerungszahlen
Jahr | Anzahl Einwohner |
---|---|
1395 | 45 |
1659 | 16 |
1771 | 63 |
1852 | 80 |
1950 | 125 |
2021 | 52 |