Donebach/Ünglert

Historisches

Wie die anderen Orte in der Umgebung verdankt Donebach seine Entstehung der Rodungstätigkeit des Klosters Amorbach im Hochmittelalter (nach 1050). Donebach ist in seiner Grundkonzeption, als Streudorf mit Blockgemenge, aus ca. 5 bis 6 Hufen entstanden. Das Dorf war der nahe gelegenen Burg Wildenberg zugeordnet und die Bauern mussten wohl bei der Erbauung derselben von 1171 – 1226 Frondienste leisten. Die Herrn von Dürn verkauften 1271 den Ort Donebach und die Wildenburg zusammen mit anderen Ortschaften an das Erzstift Mainz. Im Jahr 1513, also kurz vor dem Bauernkrieg, gab es mit der Huldigung für den Abt Schwierigkeiten. Erst auf Befehl der mainzischen Beamten erklärten sich die Mudauer Ortschaften dazu bereit. Die zum „Wildenberger Hof“ Fronpflichtigen wurden vom Abt als die Haupttäter bei der Zerstörung von Wildenberg im Bauernkrieg genannt. Eine Beteiligung ist damit aber nicht belegt. Alle Dörfer der Region litten an den Folgen des 30-jährigen Krieges. 1803 kam der Übergang an Leiningen, 1806 an das Großherzogtum Baden. Die Feudalrechte von Leiningen blieben weiter bestehen, so dass man unter einer Doppelherrschaft lebte. Im Zuge der ersten Gemeindereform 1936 wurde Donebach bis 1945 nach Mudau eingemeindet. Im Zuge der Gemeindereform zum 1. 3.1974 schloss sich Donebach der Gemeinde Mudau an. Mit dem Langwellensender Donebach hatte der Ortsteil ein weithin sichtbares Erkennungszeichen. Die zwei Sendemasten waren mit 360 Metern Höhe die höchsten Bauwerke Deutschlands sowie Westeuropas, bis sie am 2. März 2018 gesprengt wurden. Sie verbreiteten das Programm des Deutschlandfunks in fast alle europäischen Länder.

Der Weiler Ünglert wurde vom Kloster Amorbach als Mühlendorf angelegt. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wird er in einem Amorbacher Zinsbuch erwähnt. Zeitweise klapperten sieben Mühlen in dem kleinen Ort. Das Mühlenbannrecht zwang die Bauern ihr Getreide hier mahlen zu lassen. Mit der Reformation begann eine Neugestaltung des wirtschaftlichen Lebens, der Mühlenbann lockerte sich jedoch nur langsam. Nach dem 30-jährigen Krieg waren die Mühlen großteils verfallen. Um das Jahr 1780 wurden sechs und um 1800 wieder fünf Mühlen betrieben. Die Müller nutzten über Jahrhunderte die Wasserkraft zum Antrieb des Mühlrades. Spätestens in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde dies unrentabel. Die Mühlen wurden in der Folgezeit stillgelegt. In den 70er und 80er Jahren war der Ünglert durch seine Ski-Piste bekannt.

Wappenbeschreibung

Das Wappen wurde im Jahre 1907 auf Vorschlag des Generallandesarchivs angenommen. Das silberne Rad in Rot weist auf die frühe Zugehörigkeit des Ortes zum Erzstift Mainz hin; der Wellenbalken (=Bach) spielt auf den Ortsnamen an.

Entwicklung der Bevölkerungszahlen

Jahr

Anzahl Einwohner

1513

100

1668

80

1750

145

1852

459

1950

550

2021

311