Donebach/Ünglert
Heute
Donebach gehört mit 654,2 ha Gemarkungsfläche zu den kleinen Gemarkungen der Gemeinde Mudau. Es liegt im oberen Bundsandstein in 460 – 490 m Höhe in einer flachen Talwanne des Donbach, der dem Ort den Namen gegeben hat und wird im Norden durch die Landesgrenze zu Bayern begrenzt. Donebach ist weitgehend bäuerlich geprägt. Das Baugebiet „Neuhof“ wurde im Jahr 2000 fertig gestellt und bietet zahlreiche Bauplätze für junge Familien. Kindergarten, Schule, Ärzte und Geschäfte befinden sich im Hauptort Mudau in ca. 3 km Entfernung. Im Ortsteil Donebach/Ünglert gibt es zahlreiche kulturelle und gesellige Vereine, die u.a. viele Veranstaltungen auf die Beine stellen.
Der Weilerplatz Ünglert liegt in dem tief in den Oberen Buntsandstein eingeprägten Mudbachtal in 365 bis 400 m Höhe. Im Ünglerttal fließen die beiden Bäche Mudbach und Donebach zusammen. Von den ehemals 7 Mühlen ist als einzige die Riesenmühle der Familie Scharmann erhalten. Vorhanden sind noch Stauwehr, ein 30 m langer Aquädukt und die alte Mühleneinrichtung. Die Riesenmühle nimmt jährlich am Deutschen Mühlentag der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V. teil. Die ehemalige Kapelle „St. Valentin“ aus dem Jahr 1965 wurde zum Dorfgemeinschaftshaus um- und neu gestaltet und am 11. Mai 2001 offiziell eingeweiht. Außerdem gibt es im Ünglert die „Scholze Kapelle“ aus dem Jahr 1778 zu besichtigen. Des Weiteren einen mit Loch und Drudenfuß versehenen Nischenbildstock. Sehenswert ist auch das restaurierte Pumpwerk der Mudbachgruppe.
Weitere Informationen auch unter: www.donebach.de
Historisches
Wie die anderen Orte in der Umgebung verdankt Donebach seine Entstehung der Rodungstätigkeit des Klosters Amorbach im Hochmittelalter (nach 1050). Donebach ist in seiner Grundkonzeption, als Streudorf mit Blockgemenge, aus ca. 5 bis 6 Hufen entstanden. Das Dorf war der nahe gelegenen Burg Wildenberg zugeordnet und die Bauern mussten wohl bei der Erbauung derselben von 1171 – 1226 Frondienste leisten. Die Herrn von Dürn verkauften 1271 den Ort Donebach und die Wildenburg zusammen mit anderen Ortschaften an das Erzstift Mainz. Im Jahr 1513, also kurz vor dem Bauernkrieg, gab es mit der Huldigung für den Abt Schwierigkeiten. Erst auf Befehl der mainzischen Beamten erklärten sich die Mudauer Ortschaften dazu bereit. Die zum „Wildenberger Hof“ Fronpflichtigen wurden vom Abt als die Haupttäter bei der Zerstörung von Wildenberg im Bauernkrieg genannt. Eine Beteiligung ist damit aber nicht belegt. Alle Dörfer der Region litten an den Folgen des 30-jährigen Krieges. 1803 kam der Übergang an Leiningen, 1806 an das Großherzogtum Baden. Die Feudalrechte von Leiningen blieben weiter bestehen, so dass man unter einer Doppelherrschaft lebte. Im Zuge der ersten Gemeindereform 1936 wurde Donebach bis 1945 nach Mudau eingemeindet. Im Zuge der Gemeindereform zum 1. 3.1974 schloss sich Donebach der Gemeinde Mudau an. Mit dem Langwellensender Donebach hatte der Ortsteil ein weithin sichtbares Erkennungszeichen. Die zwei Sendemasten waren mit 360 Metern Höhe die höchsten Bauwerke Deutschlands sowie Westeuropas, bis sie am 2. März 2018 gesprengt wurden. Sie verbreiteten das Programm des Deutschlandfunks in fast alle europäischen Länder.
Der Weiler Ünglert wurde vom Kloster Amorbach als Mühlendorf angelegt. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wird er in einem Amorbacher Zinsbuch erwähnt. Zeitweise klapperten sieben Mühlen in dem kleinen Ort. Das Mühlenbannrecht zwang die Bauern ihr Getreide hier mahlen zu lassen. Mit der Reformation begann eine Neugestaltung des wirtschaftlichen Lebens, der Mühlenbann lockerte sich jedoch nur langsam. Nach dem 30-jährigen Krieg waren die Mühlen großteils verfallen. Um das Jahr 1780 wurden sechs und um 1800 wieder fünf Mühlen betrieben. Die Müller nutzten über Jahrhunderte die Wasserkraft zum Antrieb des Mühlrades. Spätestens in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde dies unrentabel. Die Mühlen wurden in der Folgezeit stillgelegt. In den 70er und 80er Jahren war der Ünglert durch seine Ski-Piste bekannt.
Wappenbeschreibung
Das Wappen wurde im Jahre 1907 auf Vorschlag des Generallandesarchivs angenommen. Das silberne Rad in Rot weist auf die frühe Zugehörigkeit des Ortes zum Erzstift Mainz hin; der Wellenbalken (=Bach) spielt auf den Ortsnamen an.
Entwicklung der Bevölkerungszahlen
Jahr | Anzahl Einwohner |
---|---|
1513 | 100 |
1668 | 80 |
1750 | 145 |
1852 | 459 |
1950 | 550 |
2021 | 311 |